Wieso? Weshalb? Warum?
Hopfen ist seit meiner Geburt im Dezember 1987 bei mir allgegenwärtig. Geboren in Mainburg in der schönen Hallertau und somit von Anfang an von Hopfen umzingelt, wurde mir dieser quasi schon in die Wiege gelegt.
Bereits meine Eltern halfen schon als Kinder auf den Hopfenpflanzerbetrieben in der Verwandtschaft mit, wo selbsterklärend meine Großeltern ebenfalls tätig waren. Der Apfel fiel also nicht weit vom Stamm. Sobald ich groß genug war um über das Lenkrad zu sehen, durfte ich bereits bei meinem Onkel (ebenfalls Hopfenpflanzer) den Traktor im Hopfengarten lenken. Zur damaligen Zeit wurden die Reben noch per Hand vom Stacheldraht gerissen und der Traktor wurde mit Schneckengeschwindigkeit darunter durchgelenkt. Mein nächster „Quantensprung“ war dann die Hochzeit meiner Tante, die in einen Hopfenpflanzerbetrieb hineingeheiratet hatte. Dort wurde bereits der Hopfen im Hopfengarten maschinell runtergerissen. Sobald ich meinen Traktorführerschein mit 16 Jahren erhalten habe, durfte ich die Ernte alleine zur Pflückmaschine im Hof einbringen. Ab dem Zeitpunkt war es dann um mich geschehen: der Hopfen hat mich angefixt und ich konnte nicht mehr ohne. Ein altes Hallertauer Sprichwort sagt: „Wem da Hopfa oamoi kratzt den lasst a nimma los!“. Übersetzt: „Wem der Hopfen einmal kratzt, den lässt er nicht mehr los“. Im übertragenen Sinne: „Einmal Hopfen – immer Hopfen!“
Die Hopfenbaubetriebe sind in der Hallertau, anders wie z.B. in den USA, allesamt Familienbetriebe und auf Saisonarbeiter angewiesen. Festangestellte gibt es nur sehr wenige. So schaute ich mich im Alter von 18 Jahren selber um eine Stelle als Saisonarbeiter um und begann damals meine „Karriere“ als sog. Abreißgerätfahrer und der Hopfen ist seit dem Zeitpunkt erst Recht nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken.
Ewigkeiten später irgendwann im Dezember 2012 ist dann aus einer Bierlaune heraus die Idee entstand, selber solches zu brauen. Mit einem kleinen Taschenbuch als Brauanleitung, dem klassischen Einkocher von Oma und einem Leinentuch wurde dann kurz vor Silvester 2012 die ersten 20 Liter Dunkles Weißbier gebraut. Das Malz, Hefe und diverse Utensilien wurden kurzerhand im Internet bestellt und die paar Gramm Hopfen damals vom Hopfenpflanzer um die Ecke erbettelt. Zum Einsatz kamen Hallertauer Perle sowie Hallertauer Saphir in Doldenform. Seitdem haben noch nie Pellets meine Braukessel berührt. Das ist aber eine Glaubensfrage J
2013 kam dann neben dem Fahren des Erntetraktors der tiefere Einstieg in die ganze Hopfenmaterie. Da begann dann die Auseinandersetzung mit Pflanzenschutz, Hopfenvermehrung, Erhaltung und Pflege der Hopfengärten und allen weiten Arbeiten die es rund um den Hopfen gibt. Ab diesem Kapitel war Hopfen für mich nicht mehr einfach nur „Hopfen als Mittel zum Zweck“ sondern Leidenschaft und Philosophie.
Als irgendwann im Hobbybrauerforum rauskam, daß ich aus der Hallertau bin und mich mit Hopfen auskenne, dauerte es nicht mehr lange, bis der erste Aufschrei kam, ob ich das Forum nicht mit Hopfen versorgen könnte. Zu dem Zeitpunkt kannte ich mich allerdings mit Pellets als solches nicht sonderlich aus und musste mich erst schlau machen. Nachdem ich dann „schlau“ genug, meine zweite Firma „Hopfenhandel Resch“ angemeldet und das Lager mit den ersten Hopfensorten gefüllt war, ging der Shop im Juni 2017 „ins Netz“. Seitdem wurden viele Kontakte mit weiteren Hopfenhändlern, Hopfenbauern sowie Hopfenverarbeitungsfirmen geknüpft und das Sortiment immer wieder ein bisschen erweitert und enthält mittlerweile auch US-Sorten.
Wieso nur Hopfen?
Eingetragen ist „Hopfenhandel Resch“ als „Handel für Hopfen, Malze, Hefen und Brauereiartikel“. Derzeit fehlt mir aber die Lagerkapazität um mehr als nur Hopfen anzubieten. Deshalb beschränke ich mich aktuell nur auf Hopfen. Was aber nicht ist kann ja bekanntlich noch werden J
Wieso nur „die paar Sorten“?
Neben dem bereits genannten Lagerproblem, bin ich stets bemüht, immer frische Ware anzubieten. Ich mache also bewusst keine große Lagerhaltung und beziehe nur die Mindestverpackungsgrößen. Ich brauche erst eine Sorte auf bevor ich neue nachkaufe. Nur so kann ich immer garantieren, daß der Hopfen frisch und nicht abgelagert ist. Ebenso möchte ich aus persönlicher Überzeugung nicht Hopfen anbieten, der bereits 2 Jahre oder älter ist. Gerade bei den Flavor-Sorten macht die aktuelle Ernte ja den geschmacklichen Reiz für den Brauer aus.
Ich hoffe, ich konnte Sie überzeugen und Sie können sich für mich als Ihren Hopfenhändler entscheiden. Sehr gerne stehe ich per Email für Fragen zur Verfügung. Dabei bevorzuge ich auch das „Du“ als Anrede.
Vielen Dank!
Anbei noch ein paar Impressionen von der Hopfenernte (Videos kommen noch):
Anfahrt zum Hopfengarten bei aufziehendem Gewitter.
Fertig aufgeladene Fuhre. In diesem Fall Hallertauer Tradition.
Blick durch den Hopfengarten.
Wieder mal schlechtes Wetter...
Ein noch voller Hopfengarten, bei dem gerade die erste Ladung runtergerissen wurde. Hier Hallertauer Herkules.
Blick aus dem Traktor.
Das schlechte Wetter bringt so machen Traktorfahrer zur Verzweiflung. Gerade die Hopfenböden in unserer
Region sind recht klebrig.
Die einzelnen Reben werden vorne am sog. Abreißgerät abgeschnitten, in einer Kette geklemmt und am Traktor
vorbei nach hinten befördert, wo sie dann im Reißkopf wieder geklemmt und oben vom Draht gerissen werden.
Hier zu erkennen der Reißkopf am oberen Ende vom Abreißgerät.
In diesem Silo bzw. Bunker wird der frisch geerntete Hopfen zwischengelagert, bevor er in die Trocknungsanlage kommt.
Am frühen Morgen nach einer durchregneten Nacht.
Nochmal das gefüllte Hopfensilo.
Hier ein Gruppenfoto von den umliegenden Hopfenpflanzern mit ihren Arbeitern und Traktoren.
Abladen in der Hopfenhalle auf dem Hof.
Hallertauer Magnum.
Abgeernteter Hopfengarten.
Die abgepflückten Reben werden kleingehäckselt und auf einen großen Haufen geblasen. Dieser Grünabfall dient später
als Dünger und wird entweder wieder im Hopfengarten oder auf normalen Feldern in den Boden eingearbeitet.
Hier zu sehen die fertig verpacken Hopfensäcke mit getrocknetem Hopfen.
Aufgeschütteter trockener Hopfen.
In diesem Silo wird der getrocknete Hopfen zwischengelagert bevor er mit der Presse rechts im Bild (beige) in die
Hopfensäcke gepresst wird. Hier kann die Feuchtigkeit noch nachreguliert werden.
Hängengebliebene Triebe werden der Hand vom Draht geholt.
Hier nochmal die Presse.
Fertig aufgerichtete Hopfensäcke bereit zur Abholung durch die
Hopfenverarbeitungsfirmen.
Arbeitsbeginn um 6.00 Uhr am Morgen.